Spanien

Carte Espagne DE

Das Gesicht der Iberischen Halbinsel

Spanien repräsentiert zu einem wesentlichen Teil das politische und kulturelle Gesicht der Iberischen Halbinsel, zudem zählt es global zu einem sehr hoch entwickelten Land und zu den 20 größten Export- und Importnationen. Der Tourismus hat für die spanische Wirtschaft eine hohe Bedeutung, auch aufgrund der Zahl an jährlichen Touristen. So ist Spanien, nach Frankreich, das am zweithäufigsten besuchte Land der Welt (an dritter, vierter und fünfter Stelle stehen die USA, die Volksrepublik China und Italien).

Was man definitiv über Spanien wissen muss, ist, dass es kein einheitliches “spanisches Wetter” gibt. Das Klima Spaniens wird im Nordwesten maßgeblich vom Atlantik beeinflusst, was insbesondere zu milden Sommern und Wintern sowie hohen Niederschlagsmengen führt. In zentralen Teil von Spanien sind die Sommer hingegen fast durchgehend heiß und trocken, und die Winter kalt. An der Mittelmeerküste im Osten erwarten euch definitiv heiße Sommermonate, milde Winter und eine fantastische Anzahl von über 300 Sonnentagen im Jahr. Im ganz südlich gelegenen Andalusien findet sich schließlich vor allem ein subtropisches Mittelmeerklima, welches mit heißen, trockenen Sommern und milden Wintern einhergeht.

Selbstverständlich kann ein Spanienurlaub aus so viel mehr als Strandaufenthalten bestehen. Die Städte Madrid, Barcelona, Granada, Valencia oder Sevilla überraschen jeweils durch individuelle, kulturelle und kulinarische Reize. Darauf – und auch auf die besonderen ländlichen Aspekte jeder spanischen Urlaubsregion – werden wir in den Unterkategorien dieser Seite im Detail eingehen.

Das Erbe der Mauren

An zahlreichen kleinen und großen Details lässt sich noch heute das diverse Erbe der Mauren ablesen, die Spanien über 700 Jahre, aus Nordafrika kommend, besetzt hatten. Architektonisch, landwirtschaftlich, kulturell und kulinarisch: Die Mauren haben Spanien und die Spanier stark beeinflusst. Einige der Terrassenfelder und Bewässerungskanäle, die viele Touristen noch heute bewundern, stammen aus den Zeiten der Mauren und sind in ihrer Konstruktion arabischen Ursprungs.

Mit diesem Erbe der Mauren ging Spanien in die Moderne; prägend war hier ab dem fünfzehnten Jahrhundert vor allem die Rückeroberung und Kolonialisierung Amerikas. Mit dem Gold der Neuen Welt konnte man wundervolle Kirchen und Paläste (nicht nur in den Kolonialländern) errichten und ganz allgemein der Welt seinen Reichtum präsentieren. Spanien galt gleichermaßen als gefürchtet und bewundert. Viele dieser Zeugnisse der damaligen Weltmacht Spanien sind noch heute sichtbar.

Das heutige Spanien ist unterteilt in 17 Gebietskörperschaften mit ihrer eigenen Kultur und kulinarischen Vielfalt, welche durch regional erhältliche Zutaten und zunehmend biologische Spezialitäten geprägt ist. In zahlreichen Gebieten wird eine eigene Sprache gesprochen, welche sich von der kastilischen Sprache teils erheblich unterscheidet.

Orientierung-Zahlen

Hier findet ihr einige Zahlen zu Spanien, die uns bei der Recherche der Inhalte dieser Kategorie als interessant erschienen:

  • Index der menschlichen Entwicklung: 0,905 (Stand 2021)
  • Einwohnerzahl: 47,3 Millionen
  • Teil des Staatsgebiets an der Iberischen Halbinsel: Knapp sechs Siebtel
  • Anteil des ökologischen Anbaus der landwirtschaftlich genutzten Flächen: 9,3 %
  • Sprache: Spanisch (Castellano) sowie regionale Dialekte
  • Markierte Wanderwege: 60.000 Kilometer
  • Radfernwegenetz der D-Routen: 3.100 Kilometer
  • Natürliche Seen: 15
  • Nationalparks: 16
  • UNESCO Natur- und Kulturerbestätten: 47
  • Geschützte Ursprungsbezeichnungen: 41
  • Zahl der Eurovelo-Routen: 3, davon Nr.: 1, 3 und 8

Quellen

Für diese Seite haben wir uns in direkter oder indirekter Art an den unten gelisteten Quellen orientiert. Darunter finden sich einige, die wir als weiterführende Lektüre empfehlen möchten:

  • https://www.ine.es/dyngs/INEbase/en/operacion.htm?c=Estadistica_C&cid=1254736176951&menu=ultiDatos&idp=1254735572981
  • https://www.sitiosdeespana.es/articulo/los-15-parques-nacionales-de-espana
  • http://viasverdes.com
  • https://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/laender/spanien-node/spaniensicherheit/210534
  • https://www.spain.info/de
  • https://taz.de/Alternatives-Leben-in-Spanien/!5504367https://www.derstandard.de/story/2000086850074/spanien-steigt-zum-bio-riesen-auf
  • https://ichi.pro/de/ein-leben-jenseits-des-netzes-ein-nachhaltiges-oko-dorf-in-spanien-78409766536017

“Von uns mit Herz”

Hier sind einige Beispiele für Projekte, Initiativen und Veranstaltungen, die den spanischen nachhaltigen Lebensstil veranschaulichen und die uns sehr am Herzen liegen.
Die hier vorgestellten Beispiele wurden ausgewählt, weil sie besonders relevant erscheinen und weil sie teilweise das Engagement der Akteure und/oder die Nachhaltigkeitsziele der spanischen Gesellschaft widerspiegeln.

- Spanien gehört zu den Ländern, die in Sachen erneuerbare Energien die größten Fortschritte machen: 35% der Energie des Landes stammen aus Wind- und Solarkraft. Ein markantes Beispiel ist das Kraftwerk Gemasolar in Fuentes de Andalucía, Sevilla, das dank der in 2.650 Spiegeln auf 195 Hektar gespeicherten Sonnenenergie fast 30.000 Haushalte mit grünem Strom versorgt.

- Som Energia ist ein weiteres interessantes Beispiel dafür, wie eine 2010 in Girona gegründete Bürgergruppe zu einem unabhängigen Energieversorger werden kann, der sich der Förderung eines 100 % erneuerbaren Energiemodells verschrieben hat. Die Genossenschaft bedient ihre Mitglieder auf effiziente, transparente und verantwortungsvolle Weise.

- Las Mariscadoras Galicia sind eine Gruppe von Frauen, die auf respektvolle Art und Weise Muscheln sammeln. Der Fang der Mariscadoras wird größtenteils für den heimischen Konsum verwendet, obwohl ein Teil lokal verkauft wird und dazu beiträgt, das Einkommen ihrer Familien aufzubessern. Sie spielen eine wichtige Rolle als Produzenten in der handwerklichen Fischereiindustrie und tragen gleichzeitig zur Ernährungssicherheit ihrer Familien bei.

- Piñatex, eine pflanzliche, vegane Alternative zu Leder, ist ein sehr interessantes Beispiel für Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit. Dr. Carmen Hijosa, eine ehemalige Beraterin in der Lederindustrie, war schockiert über die Schäden, die den Arbeitern und der Umwelt zugefügt werden. Sie erfand diese Alternative zu Leder, die aus Ananasblättern hergestellt wird. Als landwirtschaftlicher Abfall betrachtet, hilft das Recycling dieser Blätter, die lokalen Bauerngemeinschaften auf nachhaltige und umweltfreundliche Weise zu unterstützen.

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